Ab Freitag 17.00 Uhr wurden jegliche Demonstrationen und Kundgebungen im Zusammenhang mit dem nahen Osten in Zürich für das ganze Wochenende verboten. Bereits davor wurden keine Solidaritätsdemos für Palästina bewilligt. Das Ziel dieses Angriffs auf die Versammlungsfreiheit war es, jegliche Solidarität mit Palästina zu unterbinden. 

Vor 18:00 begannen sich trotz des Verbots Leute auf dem Helvetiaplatz in Solidarität mit Palästina zu versammeln. Die Polizei füllte den Platz und begann jede einzelne Person zu kontrollieren und wegzuweisen. Eine ältere Frau warf sich vor die Polizisten. Tränenüberströmt flehte sie sie an, mit der Repression aufzuhören. “Menschen werden abgeschlachtet und wir können nichts tun”. Die Polizei liess sich nicht überzeugen. Auch hier zeigte sich: Der Schweizer Staat steht fest auf der Seite des israelischen Imperialismus.

Wir sind mehr!

Doch nur kurze Zeit später begann sich der Helvetiaplatz schlagartig zu füllen. Eine Stunde nach dem Beginn des skandalösen Demoverbots waren innerhalb von Minuten weit über 1’000 Menschen auf dem Helvetiaplatz. Angetrieben von der Empörung und Wut und einem Gefühl der tiefen Solidarität mit dem palästinensischen Volk begann sich der Demonstrationszug unaufhaltsam vorwärts zu bewegen. Die Polizei liess die Demo laufen. Weder die Hetzkampagne der ganzen Medien noch die versammelte Polizei konnte die Solidaritätsdemo mit Palästina aufhalten.

Die Stimmung in der Demo war extrem kämpferisch. Im Gegensatz zu anderen Demos war keine laute Party-Musik zu hören. Stattdessen schrien sich die allermeisten während des ganzen Umzugs die Lunge aus dem Leib. Eine tiefe Entschlossenheit zu kämpfen war zu spüren. Es schien, als hätten viele nur darauf gewartet, dass endlich eine Demonstration stattfindet. Nach dem Ende des Umzuges blieben viele noch lange auf dem Helvetiaplatz, um Reden zu hören und Parolen zu skandieren. 

Während des Umzugs durch den Kreis 4 zeigte sich auch, dass die Meinungen in der Bevölkerung überhaupt nicht denen der bürgerlichen Medien entsprechen. Fast ununterbrochen schlossen sich Leute der Demonstration an, aus den Fenstern der Häuser jubelten Leute der Demo zu, schwenkten zum Teil selbst Palästina Fahnen, vorbeifahrende Autos hupten in Solidarität. „Lange bin ich alleine zuhause gesessen und war schockiert von den offensichtlichen Lügen der Medien. Ich habe heute aus einem Geschäft heraus die Demo gesehen. Da musste ich mich sofort anschliessen.“, erklärte uns ein junger Schweizer. Viele erzählten, dass sie zum ersten Mal in ihrem Leben an einer Demo seien. Was jetzt aber passiere, können sie nicht akzeptieren, da müssen sie etwas machen.

Intifada bis zum Sieg!

Das Banner des Funke mit dem Slogan: Intifada bis zum Sieg!

Die Kommunisten vom Funke, der Schweizer Sektion der Internationalen Marxistischen Tendenz (IMT), intervenierten energetisch mit einem Megaphon, Reden, Transparenten und Flugblättern. Als Kommunisten stehen wir bedingungslos auf der Seite der Unterdrückten. Das Banner mit der Aufschrift „Solidarität mit Palästina – Intifada bis zum Sieg“ stiess auf besonders viel Sympathie, ganze Familien fragten uns ob sie ein Foto vor dem Banner machen dürften. Intifada bedeutet einen Massenaufstand gegen Unterdrückung, dafür steht die IMT. 

Im Kapitalismus gibt es nämlich kein Ende der Unterdrückung des palästinensischen Volkes, die unaushaltbare Situation 30 Jahre nach den Osloer Verträgen beweist das. Nur die sozialistische Revolution und die Errichtung einer sozialistischen Föderation des Nahen Ostens kann einen Weg aus der Barbarei bieten.

Ohne die aktive Unterstützung des westlichen Imperialismus, inklusive der Schweiz, wären die Verbrechen des israelischen Staates auch heute niemals möglich. Der Kampf für die Befreiung Palästinas bedeutet deshalb hier in der Schweiz der Kampf der Arbeiterklasse gegen unsere eigenen Kapitalisten, ihre Banken und Konzerne, ihre Medien und ihren Staat. 

Dieses revolutionäre Programm stiess an der Demonstration auf grossen Anklang. Mehrere Leute entschlossen sich, sich sofort den Kommunisten anzuschliessen, andere wollen es in den nächsten Wochen tun!