Nach Jahrzehnten niedriger Inflation und Zinsraten am Tiefstpunkt sehen sich die Volkswirtschaften auf der ganzen Welt mit einem Gespenst konfrontiert, das seit den 1970er-Jahren ungesehen war: steigende Inflationsraten kombiniert mit einer drohenden Rezession. Es ist klar, dass wir in eine neue Phase der weltweiten Krise des Kapitalismus eingetreten sind, die die Kapitalstrategen nicht in der Lage zu erklären sind. In diesem Artikel stellt Adam Booth von der Internationalen Marxistischen Tendenz in Grossbritannien die Frage: Welche Faktoren und Zusammenhänge stecken hinter der gegenwärtigen Krise des Weltkapitalismus? Was verursacht die Inflation tatsächlich? Und welche Auswirkungen hat die Inflation auf den Klassenkampf? Dieser Beitrag wurde im Theoriemagazin Nr. 5 veröffentlicht (hier bestellen).
Wer die Gesellschaft verändern will, braucht klare Perspektiven. Deshalb erarbeiten wir jedes Jahr eine allgemeine Einschätzung der wirtschaftlichen und politischen Konjunktur in der Schweiz. Diese dient uns als Kompass zur Orientierung in der laufenden politischen Arbeit. Hier veröffentlichen wir das diesjährige Dokument, welches von allen Funke-UnterstützerInnen in der ganzen Schweiz diskutiert und am nationalen Konferenz im Frühjahr 2022 verabschiedet wurde (hier als print version bestellen).
Wir stecken mitten in einer heftigen Wirtschaftskrise und die Arbeiterklasse muss bezahlen. Weite Teile der Bevölkerung müssen angesichts zunehmender Teuerung (aktuell 2.5 %) auf Konsumgüter hohe Einbussen ertragen. Jetzt versuchen bürgerliche Ökonomen die Arbeiterklasse mit der «Lohn-Preis-Spirale» zu täuschen. Sie warnen, dass eine Lohnerhöhung erst recht die Inflation anheize. Sie schieben die Schuld für die Preiserhöhungen der Arbeiterklasse zu.
Das Ende der Ära des billigen Geldes ist eingeleitet: Nach der amerikanischen FED erhöht nun auch die Schweizer Nationalbank erstmals seit 2007 den Leitzins. Der Kapitalismus steckt in der Sackgasse.
Die Strategen der Bourgeoisie waren davon ausgegangen, dass die Betriebseinstellungen wegen Covid-19 die ohnehin schon schwache Weltwirtschaft lediglich pausiert hätten. Sobald die Wirtschaft geöffnet würde, könnte sie wie zuvor weiter torkeln – ganz so als hätte man „Play“ auf der Fernbedienung gedrückt. Die Realität ist eine andere: Chaos hält die Weltwirtschaft gefangen.
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