80 Jahre sind seit der Ermordung Leo Trotzkis vergangen. Warum ist das heute wichtig? Anlässlich seines Todestages soll das Vermächtnis eines der bedeutendsten Revolutionäre gewürdigt werden.
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80 Jahre sind seit der Ermordung Leo Trotzkis vergangen. Warum ist das heute wichtig? Anlässlich seines Todestages soll das Vermächtnis eines der bedeutendsten Revolutionäre gewürdigt werden.
Vor 90 Jahren erschütterte die Russische Revolution die ganze Welt. Der Ausbruch der Revolution wird allgemein auf den 8. März 1917 datiert. Schon im November und Dezember 1916 hatte eine Streikwelle in Petrograd, dem späteren Leningrad und heutigen St. Petersburg eingesetzt. Der seit 1914 andauernde Weltkrieg machte das Leben für die Masse der Bevölkerung zur Hölle. In Stadt und Land wie auch an der Front wuchs die Kriegsmüdigkeit.
Anfang September gewannen die Bolschewiki durch ihre geduldige politische Überzeugungsarbeit in den Sowjets von Petrograd, Moskau und anderen Industriestädten die Mehrheit. Am 23. September wählte der Petrograder Sowjet Leo Trotzki zum Vorsitzenden. Unterdessen glänzte die neugebildete Regierung unter Kerenski durch Erfolglosigkeit. Die Versorgungslage verschlechterte sich und die Brotrationen in Moskau und Petrograd wurden auf ein halbes Pfund täglich gekürzt. Es kam schließlich zu Hungerdemonstrationen. Die Regierung verlor jede Autorität. Minister kamen und gingen, doch die Politik änderte sich nicht. Kerenski war isoliert und handlungsunfähig, da er keinen Widerstand provozieren wollte.
Die rein bürgerliche Februarregierung war zerbrochen. In die neugebildete Regierung traten Sozialrevolutionäre und Menschewiki ein. Sie war aber ebenfalls unfähig, eines der grossen sozialen Probleme anzupacken. Auch diese Regierung bekam schnell den Umschwung in der Stimmung der Arbeiter- und Soldatenmassen zu spüren, die sich enttäuscht von „ihren“ Parteien abwendeten.