[dropcap]D[/dropcap]ie ASEMA (die marxistischen Studierenden der Uni Genf) unterstützen die Vollversammlung gegen die Erhöhung der Studiengebühren an der Uni Basel. Nach einem ähnlichen Kampf an der Universität Genf im vergangenen Jahr wollen wir unsere Erfahrungen teilen und unsere Solidarität mit den Basler Studierenden ausdrücken.

Im September 2016 kündigt das Rektorat die Einführung einer Einschreibegebühr für die Universität Genf Studierenden ab Januar 2017 an. Die Gebühren werden für KandidatInnen mit einer eidgenössischen Maturität auf 50 CHF festgesetzt und 150 CHF für Personen mit ausländischem Diplom.

Anfang November folgten 300 Personen einen ersten Mobilisierungsaufruf. Da das Rektorat auf seinem Standpunkt beharrt, ruft die Plattform regelmässig Vollversammlungen ein und schafft so einen demokratischen Raum. Am 7. Dezember besetzen etwa 200 Studierende das Rektorat. Am nächsten Tag schafft das Rektorat die Einschreibegebühren ab. Allerdings werden die Budgetkürzungen anschliessend auf einer noch indirekteren Art auf die Studierenden und das Personal der Universität abgewälzt.

Folgend möchten wir die Lehren aus unserem Kampf mit euch teilen:

  • Kämpfen lohnt sich! Nur wenn man sich voll reinhängt, erreicht man die gewünschten Ergebnisse.
  • Die Analyse und das Verständnis der Situation sind unerlässlich. Kürzungen im Budget öffentlicher Einrichtungen oder das Abwälzen der Ausbildungskosten auf den Rücken der Studierenden hängen organisch mit Austeritätspolitik zusammen.
  • Die Aktionen sind entscheidend. Wir hatten verstanden, dass der erste Schritt die Aktion war: Da wir nicht einverstandenen waren mit dem Entscheidungsprozess auf Papier und wir dagegen kämpfen wollten, mussten wir mobilisieren. Hätten wir nicht auf der Strasse und in der Uni demonstriert, hätten wir nicht das Rektoratsbüro besetzt, dann hätten nichts erreicht.
  • Vollversammlungen sind notwendig. Sie sind die demokratischste und integrativste Form der Organisation von Studierenden.
  • Sämtliche Kompromisse sowie das Verzögern von Taten waren nichts Anderes als Versuche seitens der Unileitung, die Bewegung zu schwächen. Sie zu ermatten und auszudünnen, um Zeit zu gewinnen, andere Mittel und Wege zu finden und letztlich einen Sieg zu verhindern. Kompromisse zu machen ist in dieser Situation illusorisch.

Es ist klar, dass wir den Kampf gegen die Austeritätspolitik nur gewinnen können, wenn wir uns vereinen und solidarisch unterstützen. Wir müssen die Lehren und Konsequenzen ziehen aus den verschiedensten Bewegungen und unseren Kampf an den Universitäten in einem grösseren Kontext setzen, den gegen jede Form von Austerität, überall!

Niemand anders als ihr selber könnt eure Interessen vertreten.
Alle Macht den Vollversammlungen!