Vom aktuellen 300-Millionen-Sparpaket betrifft ein happiger Teil die Bildung. In Luzerner Schulen ist nun die Hölle los.

 

Bildungsdemo in Luzern © Sandra Achermann

 

Grosszügig war er, der Kanton Luzern. Die Unternehmensgewinnsteuern wurden halbiert, die Liegenschaftssteuer ganz abgeschafft und die Versuche, die Pauschalbesteuerung abzuschaffen, wurden völlig verwässert. Die beiden grossen Sparpakete der letzten zwei Jahre genügten nicht, um die Steuerausfälle zu kompensieren. Nun holt der bürgerliche Kanton zum Rundumschlag aus. Beim Budget 2016 dreht sich alles um ein einziges Verb: sparen. Und zwar rigoros. Hauptsächlich betroffen sind öffentliches Personal, Gesundheit, Kultur, Soziale Sicherheit und eben die Bildung. Fachklassen sollten geschlossen werden, SchülerInnen und Lehrpersonal in (unbezahlte) Zwangsferien geschickt und gleichzeitig ihre Jahresarbeitszeit erhöht werden – und zwar an allen Schulen, Gymnasien und den Berufsschulen inklusive.

Damit dürften Regierung und Parlament aber wohl kaum gerechnet haben: Eine Flut von Demos und Protestaktionen ist über Luzern hereingebrochen. Vierzig Organisationen gruppierten sich rund um die „Allianz für Lebensqualität“ und protestierten am 24. November am Kornmarkt. An der Kantonsschule Reussbühl demonstrierten mehrere hundert SchülerInnen gegen den Bildungsabbau. An der Pädagogischen Hochschule läuft die Aktionsgruppe kritischer unabhängiger Studierender Sturm. Die Facebook-Profilbilder von AktivistInnen, SchülerInnen und Studierenden werden seit Wochen von Sackgassen-Piktogrammen geziert. Und zum Startschuss der Budget-Kantonsratssitzungen machten 500 Auszubildende einen Morgen lang unglaublichen Radau vor dem Parlament. Die Strukturen von SchülerInnenkomitees, Aktions- und Demogruppen wurden im Schnellzugstempo aufgebaut. Das bürgerliche Parlament und die Regierung können sich schon mal warm anziehen. Für LuzernerInnen ist klar: Für die Steuergeschenke an Superreiche und Firmen bezahlen wir nicht. Niemals.


Marco Knobel

Junge Alternative Luzern