In dieser Rubrik veröffentlichen wir verschiedene Kämpfe der Arbeitenden aus Europa. Detaillierte Berichte und Analysen aus der ganzen Welt, findet man auf marxist.com.

Detailhandel: Amazon-Angestellte streiken für bessere Arbeitsbedingungen

DEUTSCHLAND — Trotz Rekordzahlen im Jahr 2020 verrichten immer noch Tausende Angestellte ihre Arbeit für das milliardenschwere Unternehmen Amazon unter schlechten Bedingungen und niedrigen Löhnen. Dagegen wehren sich die Arbeiter nun! Unter dem Motto «Tarifflucht beenden, Dumpinglöhne bekämpfen, Gesundheit schützen!» stellten rund 2500 Amazon-Angestellte in sieben Amazon Standorten ihre Tätigkeit ein. Die Gewerkschaft Ver.di fordert zudem, dass der Konzern sich an die Tariflöhne des «Handelsverband Deutschland» hält. Trotz ihrer Mitgliedschaft sei dies nicht der Fall. Amazon behauptet sie würden bereits exzellente Löhne, Zusatzleistungen sowie Karrierechancen bieten.

IT-Branche: Virtuelle Streiks gegen Stellenabbau in IBM

FRANKREICH – 10’000 Arbeitsplätze der IBM sollen international gestrichen werden. Dies, obwohl das Management der IT-Firma im vergangenen Jahr einen Umsatz von 60 Mrd. Euro einnahm. Um sich gegen die Massenentlassungen zu wehren, organisieren sich IBMerInnen in 22 Gewerkschaften aus 16 Ländern. Die Kreativität der bedrohten ArbeiterInnen ermöglichte es, eine Plattform zu erstellen, in der Erfolge und News rund um den gewerkschaftlichen Kampf verbreitet werden. Dass es die ArbeiterInnen sind, die die Macht in der Firma haben, beweisen die virtuellen Streikaktionen in Frankreich: von der kollektiven Abmeldung der IBM-Systeme hin zu einer digitalen Invasion von 80 IBMerInnen einer internen Videokonferenz des Managements. Die mutigen ArbeiterInnen konnten so einen Kündigungsverzicht durchsetzen.

Massenproteste: Gegen Putins Regime

RUSSLAND – Seit der russische Oppositionsführer Alexei Navalny am 17. Januar verhaftet wurde, kam es in Russland mehrmals zu Massenprotesten. Bis dato fünf Mal ging die russische Bevölkerung zu Zehntausenden in insgesamt 198 Städten auf die Strasse um gegen Korruption, sowie für die Freilassung Navalnys zu protestieren. Der russische Staat antwortete jedes Mal mit Polizeigewalt und Verfolgung von Oppositionellen.

Die Massenbewegung richtet sich vor allem gegen Korruption und ist grundsätzlich fortschrittlich. Navalny selbst ist aber ein bürgerlicher Nationalist, für die russische Arbeiterklasse sieht er höchstens marginale Verbesserungen vor.

1.Mai: Revolutionärer Kampftag trotz Krise

DEUTSCHLAND – Trotz den strengen Pandemie-Massnahmen nahmen sich am ersten Mai Tausende DemonstrantInnen die Strassen in Berlin. Der Frust war gross, denn der Druck auf die Bevölkerung steigt immer mehr: Existenzängste wegen der Pandemie, der gekippte Mietendeckel und steigende Repression. Insgesamt waren für den ganzen Tag 41 Demonstrationen in der Stadt angemeldet. Der Tag war durchzogen von kämpferischen und revolutionären Parolen. Forderungen nach Enteignung von Wohngesellschaften, solidarische Bewältigung der Klimakrise und Überwindung des Pflegenotstandes. So bietet uns der 1.Mai einen Vorgeschmack auf Kämpfe die noch kommen werden.

Redaktion Der Funke
15.06.2021

Bildquelle: Der Funke