In dieser Rubrik veröffentlichen wir verschiedene Kämpfe der Arbeitenden aus Europa. Detaillierte Berichte und Analysen aus der ganzen Welt, findet man auf marxist.com.

Öffentlicher Verkehr: BusfahrerInnen kämpfen für bessere Löhne

NORWEGEN – In Oslo und weiteren Teilen des Landes befinden sich ca. 9000 BusfahrerInnen seit zwei Wochen in einem unbefristeten Streik. Sie fordern mehr Lohn, bessere Arbeitszeiten und effektivere Schutzmassnahmen. «Ich verzweifle, wenn die Heuchelei ihr wahres Gesicht zeigt, wenn einige Chefs Boni und Lohnerhöhungen in Höhe des Jahresgehalts eines Busfahrers erhalten und gleichzeitig die Busfahrer zur Mässigung auffordern» meint Gewerkschaftssprecher Jørn Eggum. Auf der anderen Seite zeigt sich die Unternehmerorganisation NHO Transport nicht bereit zu Verhandlungen und hält die geforderten Lohnerhöhungen nicht für notwendig.

Tarifverhandlungen: Verdi kündigt Warnstreiks an

DEUTSCHLAND – Die vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ruft für den 29. September zu landesweiten Arbeitsniederlegungen im öffentlichen Dienst auf. Der öffentliche Verkehr in vielen Städten soll für einige Stunden komplett lahmgelegt werden, in manchen Regionen auch ganztags. Sie will damit einen Tarifvertrag für rund 87.000 ArbeiterInnen im Nahverkehr durchsetzen und ein deutliches Signal gegen den Stellenabbau der letzten Jahrzehnte senden. In Berlin fordern die Angestellten der Bus- und Bahnunternehmen zudem die Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 39 auf 36,5 Stunden bei vollem Lohnausgleich

Gesundheitsbranche: Pflegepersonal am Limit

FRANKREICH – Das Pflegepersonal mehrerer Spitäler tritt nach einmonatigen Verhandlungen mit der Geschäftsleitung in einen unbefristeten Streik. Die während der Krise zugewiesenen Verstärkungen wurden nun wieder abgezogen. Infolgedessen hat die Arbeitsbelastung für die PflegerInnen stark zugenommen. Das Gesundheitspersonal ist erschöpft, beunruhigt und leidet. Neben dem Personalmangel herrscht auch ein Mangel an Ausrüstung, so wurden in Saint-Brieuc beispielsweise während der Pandemie 30 Krankenhausbetten geschlossen um das Ansteckungsrisiko zu vermindern. Diese werden jetzt trotz einem Zulauf an PatientInnen nicht wieder geöffnet.

Bildungswesen: Streik für bessere Schutzmassnahmen

KATALONIEN – Die Lehrergewerkschaften  ASPEPC und CGT rufen zu einem zweitägigen Streik Mitte Oktober auf. Damit wollen die Lehrkräfte verstärkte Schutzmassnahmen gegen das Corona-Virus sowie die Einstellung von mehr Personal erzielen. Sie richten sich mit konkreten 10 Forderungen an das Bildungsdepartement, um eine weitere Ansteckungswelle möglichst zu verhindern. In der Vergangenheit sei es wegen des miserablen Managements oft zu vermeidbaren und willkürlichen Ansteckungssituationen gekommen und man habe kein Verständnis für die geforderten Massnahmen gezeigt. Jetzt sei es für die Lehrpersonen an der Zeit, selbst Druck zu machen.