Warnstreiks zeigten Wirkung

DEUTSCHLAND – Der geplante Konzernumbau von Airbus, von dem auch ArbeiterInnen der Tochtergesellschaft Premium Aerotec betroffen wären, wird in den nächsten Jahren auf Eis gelegt. Nach etlichen Warnstreiks im Dezember und der Planung eines unbefristeten Arbeitskampfs einigten sich IG Metall und Airbus den Standort Deutschland bis 2030 zu sichern. Vom Umbau betroffene Lohnabhängige müssen nicht mit zeitnahen Kündigungen rechnen. Weiterhin bleibt offen, ob eine Airbus-Sparte an ein ausländisches Unternehmen verkauft wird, und ob die ArbeiterInnen übernommen werden. In diesem Kampf ist das letzte Wort nicht gesprochen.

Generalstreik für mehr Lohn

POLEN- ProduktionsbeiterInnen des polnischen Elektrobus-Herstellers, Solaris Bus & Coach, traten ab dem 24. Januar in einen unbefristeten Generalstreik. Grund dafür sind die prekären Löhne, trotz einem Umsatz von umgerechnet über 22 Millionen im letzten Jahr. Die Streikenden fordern umgerechnet 176 Euro mehr Lohn für alle Lohnabhängigen. Der Konzern kündigte 5 Prozent Lohnerhöhungen an, ohne Rücksprache mit Gewerkschaften zu halten – zu wenig in Zeiten von Inflation und Sozialdumping. Daher wird die Arbeit solange lahmgelegt, bis die Streikenden ihre Forderungen durchsetzen.

HepsiJet wird zur Kasse gerufen

TÜRKEI- Nach Streiks der Trendyol KurrierInnen, die durch ihren Streik 38% mehr Lohn erkämpfen konnten, fordern auch ArbeiterInnen des Lieferdienstes Hepsijet mehr Gehalt. Der Vorschlag von HepsiJet nun 4.75 TL anstatt 3.75 TL pro Paket zu verdienen, wird von den Streikenden abgelehnt. Die Währungsschwankungen und Rekordinflation, bei denen die Lebenserhaltungskosten durch die Decke schiessen, sind nicht vereinbar mit dieser «Lohnerhöhung». Der Lieferdienst behandelt seine Mitarbeitenden wie Selbständige, die selber auf den Benzinkosten sitzen bleiben und weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn verdienen. Die Streikenden fordern die Wiedereinstellung ihrer gekündigten KollegInnen, 1- Jahresverträge, verbindlichen Lohn von 12500TL und eine Benzinpauschale. 

Streiktag in Frankreich

FRANKREICH- Am 27. Januar kam es zu frankreichweiten Protesten, an denen rund 150‘000 Streikende teilnahmen. Die grössten Gewerkschaften riefen dazu auf, dass Lohnabhängige im öffentlichen Dienst und ihren Unmut laut machen. Sie fordern mehr Gehalt, was in Inflationszeiten mehr als nötig ist. Viele verdienen nur oder etwas mehr als den Mindestlohn. Die Sparpolitik in den öffentlichen Sektoren und Personalmangel sind bedeutsame Konflikte, die Präsident Macron nicht lösen konnte. Zu Zeiten des Präsidentschaftswahlkampfes ist dieser Aktionstag ein Ausdruck der Ablehnung von Präsident Macrons Politik.

Die Redaktion