Auch in der Schweiz gab es Mobilisierungen im Zuge des europäischen Aktionstages. Diese fanden in Genf und Bern statt, wobei die Aktion in Genf am meisten Teilnehmer hatte.

Der Aktionstag in Genf begann mit einer gewerkschaftlichen Kundgebung im Herzen des Genfer Bankenquartiers mit gegen 70 Teilnehmenden. Die AktivistInnen verteilten sich anschliessend auf die Konsulate Spaniens, Italiens, Portugals und Griechenlands. Dabei ging es um zwei zentrale Aussagen. Zum einen wurde die bedingungslose Solidarität mit den kämpfenden Lohnabhängigen in ganz Europa bekundet. Zum anderen wurde aufgezeigt, dass auch in der Schweiz die ArbeiterInnen für die Krise des Kapitalismus herhalten müssen. Politische forderten die Gewerkschaften eine Verstärkung des Kündigungsschutzes und ein Ende der ewigen Steuergeschenken an die Krisenverantwortlichen.

Einer unserer Genossen der Unia-Jugend konnte an der Kundgebung eine Rede halten. Er unterstrich dabei die besonders heftigen Auswirkungen der Angriffe der Bourgeoisie auf die Lebensbedingungen der Jugend in Europa. Die Jugend werde dem Finanzkapital auf dem Altar der Misere geopfert. Auch die Schweizer Grossbanken dürften an der Plünderungsorgie teilnehmen. Er betonte die besondere internationale Aufgabe der Schweizer Lohnabhängigen, die Macht der hiesigen Banken über ganze Länder zu brechen. Dafür müsse die Frage nach der Kontrolle des gesellschaftlichen Reichtums (also der Banken) auf politischer Ebene gestellt werden. Beantwortet werden kann diese durch den Aufbau eines entsprechenden Kräfteverhältnisses zugunsten der Lohnabhängigen.

Gegen Mittag legten die Angestellte des portugiesischen Konsulats ihre Arbeit nieder und wandelten den Gewerkschaftsposten vor dem Gebäude in einen Streikposten um, Präsenz des portugiesischen Fernsehens inklusive. Die Konsulatsangestellten erhalten bloss einen portugiesischen Lohn und sind von den Sparmassnahmen der Regierung stark betroffen. Sie wehren sich zu recht!

Die ganze Zeit über wurden Flugblätter an Passanten verteilt, was durchwegs positive Reaktionen auslöste. Denn auch in der Schweiz tritt immer deutlicher zutage, wer von der Krise profitiert und wer unter ihr leidet. Die schweizweit geringe Beteiligung zeigt jedoch, dass diese Erkenntnis noch nicht in der Schweizer ArbeiterInnenbewegung angekommen ist.