Im Rahmen der Black-Lives-Matters-Bewegung demonstrierten am 13. Juni bis zu 5000 Menschen auf dem Bundesplatz in Bern gegen Rassismus und Polizeigewalt. Damit haben sich auch die Berner Jungen und ArbeiterInnen in den weltweiten Kampf für eine Welt ohne Diskriminierung eingereiht. Ein kurzer Bericht.

Die erste Kundgebung in Bern seit dem Lockdown wurde von einer Gruppe jungen AktivistInnen namens «Black Panther Party Reloaded» organisiert. Damit hat sich die Demo von Anfang an in die revolutionären Traditionen der Black Panthers Party (hier eine Analyse) gestellt. Und auch die Demo selber war äusserst kämpferisch. Trotz des Verbots von Versammlungen über 300 Personen und die noch unsichere Lage bezüglich des Coronavirus hat sich eine bunte Mischung aus Menschen mit verschiedenen Hautfarben und Herkünften an der kämpferischen Kundgebung beteiligt. ArbeiterInnen, SchülerInnen, Studis und Familien, ausgerüstet mit Gesichtsmasken und kreativen Plakate, haben den Bundesplatz regelrecht überlaufen. Viele mussten sogar auf die angrenzenden Strassen ausweichen.  

Rede von Funke-Aktivist Abhi

Die Botschaft war klar: Schwarze Leben sind wichtig, auch in der Schweiz! Mit voller Aufmerksamkeit haben die Anwesenden die berührenden Redebeiträge und inspirierenden Lieder aufgenommen. Die RednerInnen berichteten über ihre persönlichen Erfahrungen mit Rassismus und haben damit viele zu Tränen gerührt. Sie blieben aber nicht dort stehen, sondern schlugen den Bogen zum politischen Kampf. In allen Reden wurde betont, dass wir jetzt an einem Wendepunkt stehen und dass der Rassismus endgültig in allen Ländern beseitigt werden muss. Funke-Aktivist Abhi betonte in seiner Rede die Bedeutung der Einheit aller Lohnabhängigen und Jungen im Kampf gegen den Rassismus und die systemische Unterdrückung im Kapitalismus. «Ohne Rassismus kann es keinen Kapitalismus geben!» Der grosse Applaus für diese revolutionären Positionen unterstrich noch einmal die kämpferische Haltung der Demo.

Abhis Feststellung bedeutet aber auch, dass der Kampf gegen den Rassismus weltweit und in der Schweiz zwingend weiter gehen muss. Und dies ist dringender denn je: Auch in der Schweiz werden die Kapitalisten und ihr Staat versuchen, die historische Weltwirtschaftskrise auf die Arbeiterklasse und die Jugend abzuwälzen. AusländerInnen, Schwarze und Flüchtende werden wie andere prekäre Schichten als erstes getroffen. Dies bereitet auch den Boden für weitere tief rassistische Ideen. So sagte der SVP-Chefrassist Andreas Glarner während der Coronakrise: «All jene Flüchtlinge, die mit Handy, aber ohne Papiere und ohne Erinnerungen an ihren Geburtstag in die Schweiz kommen, sollten in einem Schnellverfahren schnurstracks wieder ausgeschafft werden.» Wir müssen jetzt gegen den Kapitalismus und seine widerlichen Krisenauswüchse in den Kampf ziehen!

Dies ist absolut möglich. Für viele war der vergangene Samstag die erste Demo. Für viele andere ist es nach Klima- und Frauenstreik die dritte grosse Bewegung innerhalb nur eines Jahres. Wir stehen aktuell am Anfang einer regelrechten Radikalisierungswelle in der Schweiz, insbesondere in der Jugend. Nun geht es darum, dass die verschiedenen Bewegungen sich auf Grundlage eines revolutionären Programms in ihrem gemeinsamen Kampf gegen Unterdrückung und Ausbeutung verbinden. Der Funke wird alles daran setzen, die dringend benötigten revolutionären Ideen in den Bewegungen zu verbreiten.

Abhi M.
JUSO Stadt Bern