Arbeitszeit: Allianz gegen Stress und Gratisarbeit

SCHWEIZ – Die Wirtschaftskommission des Ständerats (WAK-S) wurde dazu gezwungen ihre Pläne, die Sonntagsarbeit und die 80-Stunden-Arbeitswoche einzuführen, zu sistieren, nachdem die „Allianz gegen Stress und Gratisarbeit“, bestehend aus mehreren Gewerkschaften (SGB, TravailSuisse, SBPV, VPOD, Unia etc.) ihren starken Widerstand zum Ausdruck brachten.

Die Kommission hat sich dazu bereit erklärt, Anhörungen durchzuführen und Studien abzuwarten. Auch die neusten Änderungen, in der die Sonntagsarbeit ausgeweitet wird und „nur“ eine 62-Stunden-Arbeitswoche umgesetzt werden soll, überzeugen die Gewerkschaften nicht.

Pensionskassen: Mobilisierung gegen Senkung der Renten

FRIBOURG – Trotz Sanktionsdrohungen und hohem Druck auf das Personal haben die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes und die der Pensionskasse des Personals von Fribourg (CPPEF) affiliierten Institutionen massiv gestreikt. Der Streik erfolgte am 30. April von 9 Uhr bis 10 Uhr mit etwa 3’000 bis 4’000 Streikenden. Da schon am 27. Februar mit 4’000 Arbeitern gestreikt wurde, ist dieser Streik als eine klare Ablehnung der Änderungsvorschläge des Regierungsrats zu verstehen. Ein nächstes Treffen mit dem Regierungsrat ist in Planung.

Gerichtsurteil: Erfolg bei massivem Lohndumpingfall

ZÜRICH – Anfang Mai 2019 wurde endlich ein Urteil gefällt gegen die Firma Goger-Swiss. 2015 hatte die Unia aufgedeckt, wie der Trockenbau-Betrieb systematisch kriminelle Praktiken anwandte. Die GipserInnen und andere Angestellte wurden dabei um bis zu 10 Millionen Franken betrogen. Die Unia konnte diese Machenschaften 2015 stoppen, indem verschiedene Baustellen der Firma blockiert wurden. Doch was folgten waren lange und kostspielige Gerichtsverhandlungen.

Diese Geschichte zeigte, dass die Behörden sich eher quer stellen als zu handeln. Von sich aus machten sie nichts. Solche Fälle verhindern kann nur die bessere Organisierung auf der Baustelle.

Detailhandel: Gequengel um Öffnungszeiten

GENF – Schön alle zwei Jahre stimmt man in Genf über die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten ab – weil die Patrons immer verlieren. Das können sie aber nicht akzeptieren! In Genf sind Sonntagsverkäufe bereits erlaubt, sofern es einen Gesamtarbeitsvertrag gibt. Doch weil die Detailhändler sich weigern, über geregelte Arbeitsbedingungen (fixer Freitag, Maximaldauer des Arbeitstags) und anständige Löhne zu verhandeln, unterzeichnen die Gewerkschaften keinen Vertrag. Deshalb wollen die Patrons jetzt einfach die Bedingung aus dem Gesetz entfernen. Doch sie haben nicht mit dem Referendumswiderstand des Personals gerechnet!