Der 12. Oktober wird in Genf ein wichtiger Tag für alle ArbeiterInnen. Die Angestellten des öffentlichen Verkehrs (TPG) und des öffentlichen Dienstes streiken für bessere Bedingungen.
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Der 12. Oktober wird in Genf ein wichtiger Tag für alle ArbeiterInnen. Die Angestellten des öffentlichen Verkehrs (TPG) und des öffentlichen Dienstes streiken für bessere Bedingungen.
Mit den momentanen Arbeitskämpfen in der Flugbranche – wie bei Lufthansa, wo momentan in Deutschland, Frankreich, Portugal und Italien Streiks stattfinden – ist es nicht verwunderlich, dass die Bosse von anderen Flugbetrieben am Schwitzen sind (siehe «Europa brennt», Ausgabe 112)
Die Angestellten des Genfer öffentlichen Verkehrs (TPG) haben für den 28. Juni eine Streikankündigung eingereicht. Grund dafür ist die Weigerung des Unternehmens, die Löhne an die Inflation (in Höhe von 1,2 % im Vergleich zum Vorjahr) anzupassen. Trotz der 30 Millionen, die der Bund und der Kanton Genf zur Bewältigung der pandemiebedingten Verluste bereitgestellt hatten, verzeichnete das Unternehmen Verluste in Höhe von 7 Millionen und war «nicht bereit», seinen 2200 Angestellten die Lohnanpassung zu finanzieren. Sie boten ihnen höchstens eine Prämie von 500 Franken an, die von den Angestellten als sehr unzureichend angesehen wurde. Nun fordern die Angestellten die Prämie zusätzlich zur Lohnindexierung. Angesichts der Mobilisierung wandte sich die Leitung der TPG daher an die Kammer für kollektive Arbeitsbeziehungen. Dies geschah nicht, um eine «faire Einigung» zu finden, sondern um den Streik zu brechen. Denn im Falle von Verhandlungen mit dem bürgerlichen Staat ist der Streik illegal.
Überall in der Romandie nehmen die Lohnabhängigen den Kampf für bessere Arbeitsbedingungen und einen höheren Lebensstandard auf. Dies ist die Folge der aktuellen Krise des Kapitalismus und nur ein Vorgeschmack auf zukünftigen Kämpfe.
Der Verfasser dieses Pamphlets, Harry DeBoer, war Marxist und ein Anführer der grossen beispielhaften Teamster Streiks 1934, die die Basis für die Gründung der grossen Industriegewerkschaften in den USA legten. Es gibt selbstverständlich einige Unterschiede in der Situation in den USA der 1930er und heute in Österreich, doch die grundlegende Dynamik zwischen ArbeiterInnen und UnternehmerInnen bleibt gleich.