[dropcap]L[/dropcap]etzte Woche wurde der Chef von Huntley Mount Engineering Ltd (GB) verhaftet, nachdem der 16-jährige Lehrling, Cameron Minshull, im Januar 2013 in seinem Betrieb getötet wurde.
Cameron war von der obengenannten Firma für 3£ die Stunde als billige Arbeitskraft angestellt und arbeitete ohne Training und Aufsicht. An der Maschine, die er bediente, waren die Sicherheitsvorrichtungen abmontiert. Zudem passte ihm die Sicherheitskleidung, welche ihm zur Verfügung gestellt wurde, nicht. Er verstarb als sein viel zu grosser Schutzanzug sich im industriellen Stahlschneider verfing und der Lehrling von der Maschine reingezogen wurde.

Der Chef, Zaffar Hussain, gab eine Verletzung der Gesundheits- und Sicherheitsbestimmungen ein – in anderen Worten das bewusste vernachlässigen von Sicherheitsvorkehrungen, zur Steigerung des Profits auf Kosten extrem ausgebeuteten jungen Lehrlingen, aus staatlich subventionierten Lehrprogrammen.

Es ist der unstillbar Durst des Kapitalismus, welcher diese Form der Barbarei in unserer Gesellschaft verbreitet, vor allem in einer Zeit, in welcher das System sich in einer tiefen Krise befindet. Junge Menschen werden gezwungen für ein Taschengeld unter schlechten und oft gefährlichen Bedingungen zu arbeiten. Schreckliche Zwischenfälle wie dieser sind die unvermeidbaren Folgen dieses Systems. Cameron Minshull wurde vom Kapitalismus getötet.

Der Chef der Firma wurde für diesen Mord zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. Das steht im krassen Gegensatz zu den Strafen, welche gegen die Beteiligten an den 2011 Ausschreitungen in London verhängt wurden. Diese jungen Menschen wanderten für mehrere Jahre hinter Gitter für Vergehen wie zum Beispiel einfacher Diebstahl. Dies zeigt klar die Prioritäten der bürgerlichen Rechtsprechung.

Krise, Sparmassnahmen, tiefe Löhne und untragbare Arbeitsbedingungen sind alles, was der Kapitalismus der jungen Generation heute noch zu bieten hat. Wir sind mit der Frage konfrontiert: akzeptieren wir diese Barbarei oder kämpfen wir für den Sozialismus?

Ben Gliniecki, Vorstand Marxist Student Federation