Das Vordringen der Terrormiliz IS mit modernsten westlichen Waffen auf die nordsyrische Stadt Kobanê hat es Schweiz und weltweit massive Protestaktionen ausgelöst.

Solidaritätsdemo Kobane Bern 7.10.14Viele Menschen in der Türkei/Kurdistan demonstrieren jetzt auf den Strassen und liefern sich Strassenschlachten mit den türkischen Sicherheitskräften. Dörfer an der Grenze zu Kobanê werden von der Türkei evakuiert. Niemand darf sich der Grenze zu Kobanê annähern. Die Regierung der Türkei möchte verhindern, dass die Menschen dort den WiderstandskämpferInnen zu Hilfe kommen oder Zeugen des Massakers in Kobanê werden.

Während seit zwei Jahren der syrische Bürgerkrieg tobt, hat sich in Rojava, der syrischen Kurdenregion um Kobanê an der syrisch-türkischen Grenze, eine Form der demokratischen Selbstverwaltung aufgebaut. Alle Bevölkerungsgruppen, Ethnien, Religionen und Geschlechter lebten hier bisher friedlich und gleichberechtigt zusammen. Diese Entwicklung ist den IS-TerroristInnen, der Türkei und anderen Regimes in der Region sowie den Grossmächten ein Dorn im Auge.

Jahrelang hat es Unterstützung der Türkei, der USA und auch von europäischen Ländern für DschihadistInnen in Syrien gegeben, solange diese ihren Interessen gedient haben. Der Westen verschloss die Augen vor ihren brutalen Massakern. Jetzt braucht die NATO einen Grund, den IS zu bombadieren, auf einmal werden Krokodilstränen vergossen. Aus den Regionen, die der IS schon erobert hat, gibt es Berichte über Enthauptungen, Massenentführungen von Frauen als Sex-Sklavinnen und Vergewaltigungen. Diese Gräueltaten drohen jetzt auch den Menschen in Kobanê.

Doch diejenigen, die unter grossen Opfern in Kobanê mutig gegen den IS kämpfen, werden systematisch ausgehungert. Freiwilligen aus der Türkei wird der Zutritt verwehrt, westliche Waffen bekommen nur die korrupten und reaktionären Peshmerga im Nord-Irak.

„Berxwedan Jiyan e“ (deutsch:. „Widerstand heisst Leben“) ist das „¡No pasarán!“ unserer Tage! In diesen Stunden ist die Kobanê heiss umkämpft. 180.000 EinwohnerInnen aus der Region mussten bereits über die Grenze zur Türkei fliehen, seit die IS-Milizen wenige Kilometer vor der Stadt stehen.
Mit mangelhafter militärischer Ausrüstung, viel Improvisationstalent und grosser Moral tragen KämpferInnen der PKK die Hauptlast des Widerstandes. Die internationale Anti-IS-Allianz fliegt zwar medienwirksam Angriffe gegen IS-Stellungen, aber Kobanê wird kaum unterstützt. 5000 KämpferInnen, darunter viele Frauen, stehen dort der Barbarei gegenüber. Sie verteidigen nicht nur eine Stadt, sondern eine Ordnung, in der verschiedene Nationalitäten und Religionsgruppen friedlich miteinander leben.

  • Solidarität mit dem kurdischen Widerstand! Flüchtlinge willkommen!
  • Kein Vertrauen in die Absichten der Imperialisten, egal ob aus Europa, der Türkei oder den USA!
  • Solidarität mit den VerteidigerInnen von Kobanê!
  • Für eine sozialistische Föderation des Nahen Ostens über alle ethnischen und religiösen Grenzen hinweg!