In dieser Rubrik veröffentlichen wir verschiedene Kämpfe der Arbeitenden aus Europa. Detaillierte Berichte und Analysen aus der ganzen Welt, findet man auf marxist.com.

Öffentlicher Sektor: Für Gesundheit und Bildung, gegen Privatisierung ‎

Griechenland – Ein 24-Stunden-Streik am 15. Oktober legte den öffentlichen Verkehr und Häfen still. Auch ‎PflegerInnen, LehrerInnen und Fluglotsen beteiligten sich am Streik, welcher für bessere Löhne, bessere ‎Schutzmassnahmen vor COVID-19 und gegen jegliche Privatisierungen ausgerufen wurde. Sie streikten auch für die Einstellung von weiteren Lehrpersonen, um die Schulklassen auf 15 SchülerInnen zu reduzieren, und ‎für die Einstellung zusätzlicher Putzkräfte, die für die Hygiene und Sicherheit während Pandemie sorgen sollen. Das sind dieselben Forderungen, die SchülerInnen in ganz Griechenland stellten, als sie anfangs Oktober 700 Schulen besetzten. ‎

Amazon: Kein Prime day, dafür Arbeiterechte ‎

Deutschland – Während des Prime Days, einem Tag, an dem Amazon noch mehr Profit macht als sonst, liefen ‎ArbeiterInnen aus 7 Versandzentren in Deutschland auf die Strassen, um für bessere ‎Arbeitsbedingungen zu streiken. Zusammen mit der Gewerkschaft Verdi forderten die Streikenden ‎endlich ein Tarifvertrag für alle Amazon-Beschäftigten. Das fordern sie schon seit mehreren Jahren, doch die Amazon-Führung lehnt jegliche ‎Verhandlung ab, da sie finden die ArbeiterInnen hätten bereits «exzellente Löhne, exzellente ‎Zusatzleistungen und exzellente Karrierechancen». Offensichtlich sehen die ArbeiterInnen das anders.

Ölindustrie: ‎Besetzung, Hungerstreik und Massendemonstrationen

Albanien – Die Öl-ArbeiterInnen in der Ballsh-Raffinerie protestieren seit mehreren Monaten, um 22 ‎nicht bezahlte Monatsgehälter zu bekommen. Einige ArbeiterInnen sehen keinen ‎Ausweg mehr und haben sich für den Hungerstreik entschieden. Eine der Arbeiterinnen sagte: «Wir ‎haben nichts zu verlieren, wir sind schon tot». ‎In der Zwischenzeit wuchs die Solidarität in ganz Albanien ‎und Massendemonstrationen füllten die Strassen Tiranas. Die Polizei versuchte die Massen mit ‎brutaler Gewalt daran zu hindern, doch die Kämpfe gehen weiter. Die grosse Mehrheit der ArbeiterInnen fordern ‎die Enteignung und Nationalisierung der Raffinerie. 

Generalstreik: ‎Alle Wege führen zum Streik ‎

Italien – Am 23. Oktober rief die Gewerkschaft CUB zu einem ‎nationalen Generalstreik auf. Das Ziel des Streiks ist «mit einem neuen ‎Entwicklungsmodell aus der Krise herauszukommen» und wird den öffentlichen Verkehr, ‎aber auch Schulen, Gesundheitsdienste und weitere öffentliche Dienste miteinbeziehen. Gefordert wird unter anderem eine progressive ‎Besteuerung und die Senkung der Besteuerung von ArbeitnehmerInnen, Sozialwohnungen für RentnerInnen und ‎die Arbeiterklasse, ein Stopp von Zwangsräumungen, staatliche öffentliche Pflege-, ‎Gesundheits- und Bildungssysteme, freies Streikrecht und sowie Verstaatlichungen und Rückverstaatlichungen.