Am 25. Februar fanden Wahlen für den Vorstand der skuba (Studentische Körperschaft Universität Basel) statt. Von 10`000 zur Wahl stehenden StudentInnen hat es tatsächlich der Kandidat geschafft, welcher der BDP angehört. Dabei war er nicht einmal der Schlimmste. Was bedeutet das nun für uns, die wir die StudentInnen organisieren wollen?

Die Uni Basel zeigt uns ein weiteres abschreckendes Beispiel der Wertlosigkeit der Stellvertreter-Demokratie. In den Vorstand der Studierendenorganisation skuba wurde ein 58-jähriger BDP-Politiker aus der Region gewählt. Durchgesetzt hat er sich gegen einen jüngeren Konkurrenten, welcher die Abschaffung von Studiengebühren mit Sozialismus gleichsetzte.
Wie kommt es, dass sich an einer Universität mit über 10‘000 eingeschriebenen StudentInnen nur ungeeignete Kandidaten finden? Sind sie derart unpolitisch und somit auch zufrieden mit der aktuellen Situation?
Dem widerspricht unsere Erfahrung mit der Kampagne gegen die Studiengebühren im letzten Semester. Besonders die Schlussmobilisierung hat uns gezeigt, welches Potential in den Studierenden vorhanden ist. Trotz laufender Prüfungen schlossen sich 200 Studierende der Kundgebung an. Gleichzeitig distanzierte sich die skuba in einer Medienmitteilung von sämtlichen Aktionsformen, welche der Unileitung missfallen könnte und verhinderte bürokratisch eine kämpferische Medienmitteilung.

Das mangelnde Interesse an dem Posten liegt also nicht an der „allgegenwärtigen politischen Lethargie“, sondern daran, dass dieses Gremium weder fähig noch willens ist, die Interessen der Studierenden wirkungsvoll zu vertreten. Selbst wenn sie ihrem Auftrag gerecht würde, bietet diese paternalistische Form von Vertretung, welche reformistisch versucht, Veränderungen durch die Institutionen zu erreichen, wenig Fläche zur Identifikation. Daran wird sich auch nach der Wahl eines 58-jährigen, welcher das Studium aus Hobby-Gründen betreibt, wenig ändern, im Gegenteil!

An wen sollen sich die Studierenden also wenden, wenn sich selbst ihre eigene Vertretung nicht für ihre Interessen einsetzt?

Das obige Beispiel hat gezeigt, dass es nicht noch eine bürokratische Organisation braucht, die sich für eine schweigende Mehrheit „einsetzt“: Stattdessen ist es für die schweigende Mehrheit an der Zeit, sich selbst für ihre Interessen einzusetzen. Es ist unsere Aufgabe, die isolierten Konflikte um Studiengebühren oder Uni-Finanzierung in den Kontext des herrschenden Systems zu setzen und Studierende für die Sache des Sozialismus zu gewinnen.