Am 23. April trafen sich 152 Genossen des Funken (der Schweizer Sektion der Internationalen Marxistischen Tendenz) in Bern, um die Entwicklungen der Krise des Kapitalismus sowie die Aufgaben der Marxisten in diesen Prozessen zu klären.

Der Kongress war der grösste vom Funke je organisierte Kongress. Die Marxisten der IMT sind auf dem Vormarsch. Der Kongress hatte das Glück, internationale Gäste aus Deutschland, Österreich, Grossbritannien und Frankreich begrüssen zu dürfen. Die Stimmung auf der Konferenz war von grosser Ernsthaftigkeit geprägt, gemischt mit kraftvollem Enthusiasmus. Die ganze sogenannte Linke versinkt im Sumpf des Pessimismus. Die Stimmung der Marxisten ist das genaue Gegenteil davon. Das hat genau einen Grund: die Theorie des Marxismus! Unser Optimismus rührt von der Klarheit her, die durch die wissenschaftliche Analyse der Krise des Kapitalismus geschaffen wird und die zeigt, dass die anbrechende Periode eine Periode der Revolution ist, die voller Chancen für die revolutionären Marxisten steckt. Alle teilnehmenden Genossen waren sich einig: Es war der beste Kongress des Funke je.

Der Klassenkampf entwickelt sich weltweit

Der Kongress wurde mit einer Diskussion über die Perspektiven des weltweiten Klassenkampfs eröffnet. Sie wurde von Niklas Albin Svensson, Redakteur der IMT-Website marxist.com, eingeleitet.

Wir empfehlen dieses Dokument der IMT zu dieser Frage.

Niklas zeigte, wie der Kapitalismus auf globaler Ebene in einer grundlegenden Sackgasse steckt – das zweite Mal in seiner Geschichte. Diese reflektiert sich u.a. in der Blockbildung und Verschärfung der internationalen Widersprüche, dem Krieg in der Ukraine und der Explosion der Inflation. Die Sackgasse des Systems bedeutet die Sackgasse der herrschenden Klasse, die kein wirksames Mittel hat, um die Krise zu lösen, ausser sie von der Arbeiterklasse bezahlen zu lassen. Dies hat bereits zu Massenaufständen in Sri Lanka, Peru und anderswo geführt. Diese Prozesse werden sich verschärfen und verallgemeinern.

Die Analysen der internationalen Genossen des Klassenkampfs ihrer jeweiligen Länder machten deutlich, wie festgefahren die Situation in den wichtigsten Nachbarländern der Schweiz ist: in Deutschland, wo ein «Mega-Streik» im öffentlichen Verkehr stattfand und in Frankreich, wo die mächtige Bewegung gegen die Rentenreform weiter Macrons Regierung in Frage stellt. 

In allen Beiträgen wurde auf das Fehlen einer revolutionären Führung hingewiesen. Es liegt an uns – den Marxisten der IMT – diese aufzubauen. Sie entscheidet über Sieg oder Niederlage.

Die besondere Krise des Schweizer Imperialismus

Der Samstag war mehrheitlich der Diskussion der Perspektiven des Klassenkampfs in der Schweiz gewidmet. Du findest das Dokument, das als Diskussionsgrundlage diente, hier.

Die Präsentation von Caspar Oertli betonte die Rolle des Credit-Suisse-Crashs als Symptom und Beschleuniger der Sackgasse des relativen Niedergangs des Schweizer Imperialismus. Die Schweizer Kapitalisten haben in der letzten Periode ihre Super-Pofite durch einen parasitären Multilateralismus angehäuft, indem sie – durch geschicktes Lavieren zwischen den grossen Räubern – gewisse Nischen für sich behaupten konnten. Doch dieses «Erfolgsmodell» bröckelt seit Jahrzehnten. In der gegenwärtigen Periode der Rückkehr des Protektionismus und der Blockbildung wird der Schweizer Imperialismus nun immer mehr zerrieben werden. Die wirtschaftlichen Nischen, in denen sich die Schweizer Unternehmen eingenistet hatten, werden eine nach der anderen zerschlagen. Die CS-Krise und der Niedergang des Schweizer Bankenplatzes ist ein Ausdruck davon – keinesfalls der einzige oder letzte.

So ist die Schweiz besonders stark von der globalen Krise betroffen. Die Schweiz holt in schnellem Tempo auf und wird zu einem ganz «normalen» Krisenland. Die neue Etappe der globalen Systemkrise ist –  mit dem CS-Crash oder auch der Krise der Schweizer Neutralität – entsprechend direkt und unmittelbar in der Schweiz angekommen.

Die Kapitalisten haben keine andere Wahl, als die Kosten auf die Arbeiterklasse abzuwälzen. Das ist ein fertiges Rezept für die kommende soziale Explosion in der Schweiz! Denn die Mobilisierung der Arbeiterklasse wird immer dringlicher, um die Lebensbedingungen zu verteidigen. Unter den Beiträgen wurde die Bedeutung des aktuellen Streiks im öffentlichen Dienst des Kantons Waadt als erster Vorgeschmack auf künftige Mobilisierungen hervorgehoben.

Im Anschluss an die Schweizer Perspektive lieferte Niklas Albin Svensson einen Bericht über die inspirierendsten Entwicklungen in der weltweiten IMT-Arbeit. Dieser zeigte, dass IMT überall sowohl quantitativ als auch qualitativ wächst. Der Bericht wurde von den Teilnehmern mit begeistertem Applaus aufgenommen und unterstrich einmal mehr die Notwendigkeit des Internationalismus im Aufbau einer revolutionären Organisation. 

Die Revolution finanzieren

Der Samstag wurde mit einem Finanzappell abgeschlossen, der darauf abzielte, 50’000 Franken für den Kampffonds zu sammeln. Diese Sammlung war auch eine Gelegenheit, den Enthusiasmus und die revolutionäre Opferbereitschaft der Schweizer Marxisten in Zahlen zu messen. Das Endergebnis von 70’000 Franken zeigt deutlich, wie hoch dieses Niveau ist!

Dieses Geld wird vollständig dazu verwendet, eine marxistische Führung in der Schweiz aufzubauen, die in der Lage ist, eine Rolle in den kommenden grossen Ereignissen zu spielen und die Ideen des Marxismus zu einer materiellen Kraft zu machen.

Für die 500 Marxisten in der Schweiz im Jahr 2025!

Der Sonntag war ganz dem Aufbau der revolutionären Organisation gewidmet. Das Referat von Dersu Heri betonte, dass die revolutionäre Partei in erster Linie auf marxistischen Ideen beruht. Die Aufgabe der marxistischen Aktivisten ist es, die marxistische Methode tief zu verinnerlichen, um in die Bewegung eingreifen zu können.

Die Genossen des Funke haben diese Aufgabe voll und ganz verstanden. Das reflektierte sich im Verkauf von Literatur. Die Genossen kauften marxistische Literatur im Wert von fast 3’000 CHF! 

Der Kongress setzte sich das Ziel, bis Ende 2025 die Zahl von 500 Marxisten in der Schweiz zu erreichen – damit wir bereit sind, eine erste Rolle zu spielen, wenn die grossen Ereignisse eintreten werden.

In diesem Zusammenhang wurde die Schaffung einer neuen Schicht junger Revolutionäre, die in ihrer marxistischen Ausbildung grosse Schritte nach vorne machen, als eine wichtige Errungenschaft gefeiert. Diese werden die Grundlage für den nächsten Wachstumssprung der Marxisten in der Schweiz bilden. 

Genossen aus verschiedenen Regionen – Bern, Genf, Lausanne, Zürich, dem Thurgau und aus Basel – brachten inspirierende Berichte und Schlussfolgerungen aus ihrer regionalen Arbeit in die Diskussion.

Die Bedeutung des Aufbaus einer wirklich nationalen Organisation wurde hervorgehoben, mit besonderem Fokus auf den Aufbau in Genf. Der Kongress hat sich das Ziel gesetzt hat, eine Finanzierungskampagne durchzuführen, um in Genf ein Büro zu mieten. Alle unsere Sympathisanten sind aufgerufen, die Genfer Marxisten mit einem monatlichen Betrag zu unterstützen, damit dieses Büro angemietet werden kann. Dies wird die Marxisten in der Westschweiz auf die Karte setzen!

Wir brauchen dich, du brauchst uns!

Revolutionäre Explosionen stehen bevor. Unsere Generation hat die Chance, den Kapitalismus endgültig von der Erdoberfläche zu fegen. Dazu muss eine revolutionäre Führung aufgebaut werden. Das haben wir von der IMT uns als Lebensaufgabe gestellt.

Wir müssen dringend wachsen. Dazu brauchen wir dich! Wenn du es ernst meinst mit der Revolution, dann brauchst du gleichsam uns. Die IMT ist die einzige Organisation, die über die nötigen Ideen und Methoden verfügt, um diese Führung aufzubauen. Trete noch heute der IMT bei!

Vorwärts zu den 500 Marxisten in der Schweiz!
Vorwärts zur sozialistischen Revolution in der Schweiz und auf der ganzen Welt!
Lang lebe die IMT!