Zurzeit wird an allen Ecken und Enden gespart. In mehreren Kantonen laufen riesige Sparpakete. Dazu kommt die Unternehmenssteuerreform und die Rentenreform. Alle stellen den Lebensstandard vom Grossteil der Gesellschaft in Frage. Alleine kann man sich nicht gegen all diese Angriffe wehren. Nur zusammen können wir dagegen kämpfen. Darum sollten wir uns damit befassen, wie wir uns organisieren.

Die massiven Sparpakete im Kanton Zürich stellen einen riesigen Angriff gegen die lohnabhängige Bevölkerung dar. Dieser Kampf ist eine schwierige Aufgabe, wie wir bereits detailliert erläutert haben (Zürichs listige Sparmassnahmen, Der Funke 51/2016).

Die Erfahrungen haben gezeigt, dass ein organisierter Kampf nicht nur vorteilhaft, sondern auch notwendig ist, um Verbesserung zu erreichen. Nur zusammen ist man stark. Nur als Kollektiv kann man seine Stärke voll entfalten. Diese Stärke widerspiegelt sich auch positiv auf das Bewusstsein der Gruppe. Gegenseitig kann man sich auch aus einer Position der Schwäche etwas gewinnen.

Diese Organisierung muss im kleinen anfangen, in Gruppen an der Schule und im Betrieb. Nicht nur SchülerInnen und Berufslernende sollten sich miteinander vernetzen. Auch die Lehrpersonen sollten in die Organisierung einbezogen werden. Dadurch kann es nicht zur Situation kommen, in welcher SchülerInnen und LehrerInnen gegeneinander ausgespielt werden. Gleiches gilt auch für andere Bereiche, welche von den Sparmassnahmen betroffen sind, beispielsweise im Gesundheitsbereich (Pflegende und Patienten) und dem ÖV (Passagiere und Personal).

Eine Vernetzung zwischen den verschiedenen Bereichen ist nötig. Es ist klar, dass, wenn in einem Bereich ein Rückzug der Sparmassnahmen erkämpft werden kann, die Bürgerlichen diese auf einen anderen Bereich abwälzen werden. Damit hätte niemand der Betroffenen gewonnen. Das dürfen wir nicht zulassen.

Erfahrungen
Im Verlauf der letzten Jahre bildeten sich in mehreren Kantonen SchülerInnen-Komitees, welche sich gegen die Sparpakete gewehrt haben. So gründete sich 2014 in Genf die AJE (Association de Jeunes Engagé-e-s), eine SchülerInnen-Gewerkschaft, welche von der Marxistischen Strömung unterstützt wurde.

In Zürich hat sich in Folge der aktuellen Sparmassnahmen das Netzwerk «Schluss mit Kürzen» und daraus das Bündnis «Abbau Stoppen» gegründet, welches aus verschiedenen politischen Organisationen, Parteien, SchülerInnen- und Lernendengruppen sowie Gewerkschaften besteht. Das Ziel ist, zusammen gegen die Sparmassnahmen zu kämpfen.

Dies sind alles Beispiele von regionalen Bewegungen. Sparpakete werden jedoch überall geschnürt. Und es sind praktisch immer dieselben Massnahmen. Die Sparpakete sind in den verschiedenen Kantonen nicht immer zeitgleich. Trotzdem müssen wir versuchen, Verbindungen über die Kantonsgrenzen hinweg aufzubauen. Sei es nur um gewonnene Erfahrungen auszutauschen. Man kann beispielsweise Solidaritätsaktionen durchführen und an die Demonstrationen in den betroffenen Regionen mobilisieren.

Diese interkantonale Vernetzung müsste von den bestehenden Organisationen, wie den Gewerkschaften und Parteien übernommen werden. Leider tun sie dies nur sehr unzureichend.

Die Rolle der JUSO
Die JUSO hätte die Aufgabe, sich als Koordinatorin einer nationalen Vernetzung von SchülerInnen  einzusetzen, da sie bereits über die entsprechende Verankerung und Vernetzung verfügt. Auch haben sich viele Sektionen, wie beispielsweise die JUSO Baselland und die JUSO Luzern vor Kurzem an Kämpfen gegen Sparpakete beteiligt. So könnte die JUSO aufzeigen, wie man den Kampf gegen die Sparmassnahmen über die Kantonsgrenzen hinaus vereinigt.

Organisieren & Kämpfen!
Die Organisierung ist, wie erklärt wurde, sehr wichtig. Die aktuellen Sparmassnamen werden leider nicht die letzten sein. Es werden weitere Angriffe auf uns zukommen, gegen welche wir uns wehren müssen. Bauen wir daher schon jetzt SchülerInnen-, Lerndenen-, ArbeiterInnen-Komitees etc. auf! Zusammen können wir uns gegen die Sparpakete stellen! Und am 28. September 2016 heisst es in Zürich: Raus auf die Strasse, zur Demonstration Abbau Stoppen!

Patrick G.
Juso Stadt Zürich